Schiffsführer gegen das geplante Hafenbecken 3
„Das Hafenprojekt bringt der Schifffahrt nur
Effizienzverluste und Mehrkosten!“
Mehr als hundert
Berufs-Schiffsführer, welche die Basler Rheinhäfen aus ihrer täglichen Arbeit
bestens kennen, haben sich zur IG Schiffsführer Basel (IB SFB)
zusammengeschlossen. Sie wollen so den Schiffsverkehr mit Basel als bedeutenden
Verkehrsträger fördern und weiter entwickeln. Insbesondere wehrt sich die IG
SFB für den Erhalt des effizienten und einfach erreichbaren Hafenbeckens 1. Die
geplante Umnutzung des Westquais sei mit der beruflichen Schifffahrt unverträglich
und führe zum Dauerkonflikt zwischen Hafen und Bevölkerung. Das geplante
Hafenbecken 3 bringt laut der IG SFB nur Effizienzverluste und Mehrkosten.
Die im letzten Herbst gegründete
Interessensgemeinschaft IG Schiffsführer Basel (IG SFB) stösst unter den
professionellen Schiffsführern, die regelmässig die Basler Rheinhäfen anfahren,
auf grosses Interesse. Innert weniger Wochen schlossen sich bereits über
hundert Berufs-Schiffsführer der IG SFB an.
Auslöser für die Gründung der IG
SFB sind die Pläne der Basler Regierung, das heutige Hafenbecken 1 im Rheinhafen
Kleinhüningen aufzuheben und durch ein verkehrstechnisch viel ungünstiger
gelegenes neues Hafenbecken 3 zu ersetzen.
Für einen effizienten Schiffsbetrieb
Der Basler Schiffsführer und Initiant der neuen IG, Thomas Schweizer, ist
überzeugt: „Für einen effizienten Betrieb in den Basler Rheinhäfen braucht es
zwingend das Hafenbecken 1.“ Das direkt anfahrbare Hafenbecken 1 lasse sich
bereits heute überaus effizient betreiben und könne mit geringen Investitionen
gezielt weiter entwickelt und auf die künftigen Bedürfnisse der
Berufsschiffsfahrt ausgerichtet werden. Eine Umnutzung des Westquais hingegen
sei – so Schweizer – „mit den Bedürfnissen der beruflichen Schifffahrt
unverträglich. Das würde zu einem Dauerkonflikt zwischen Hafen und Bevölkerung
führen.“
Das geplante Hafenbecken 3, das
nach den Plänen der Basler Regierung mit Millionen von Steuergeldern realisiert
und das bisherige Hafenbecken 1 ersetzen soll, sei aus Sicht der Schifffahrt hingegen
ineffizient. Das geplante Hafenbecken 3 soll rechtwinklig an das bestehende
Hafenbecken 2 angeschlossen werden und würde für die Schiffe nur über das enge
Hafenbecken 2 erreichbar.
Hafenbecken 3 verschlechtert Konkurrenzfähigkeit
„Das Hafenbecken 3 kann
nur im Einbahnverkehr und mit zusätzlich einer engen 90-Grad-Wendung angelaufen
werden“ sagt Schweizer: „Das sind überaus anspruchsvolle und zeitaufwändige
Manöver, zumal das Ganze auch noch rückwärts wiederholt werden muss. Für die
Schifffahrt heisst das: Mehrkosten, da man die Ankunft nicht mehr planen kann, und
weniger Effizienz. Damit verschlechtert sich die Konkurrenzfähigkeit der
Schifffahrt gegenüber Strasse und Schiene erheblich.“
Die IG SFB sieht für den Bau
eines Hafenbeckens 3 auch überhaupt keinen Bedarf. Vielmehr würden die damit
verbundenen Millionenkosten die Schifffahrt nachhaltig belasten und die
Konkurrenz- und Überlebensfähigkeit der Basler Rheinhäfen ernsthaft gefährden.
Das GBN entspricht nicht dem Stand der Technik.
In modernen Terminals werden für jede Bewegung der Container die richtigen Mittel bereitgestellt. Nur so lässt sich der Terminal auch automatisieren. Es mach keinen Sinn mit Hafenkränen lange Distanzen in Längsrichtung zu fahren. Zudem können die 750 Meter langen Züge nur mit zwei bis drei Diesel-Rangierloks bewegt werden, auch dies macht keinen Sinn. LKW sind gezwungen für jeden einzelnen Container den ganzen Terminal zu umrunden. Schiffe und Verbände haben kein Wendebecken.
Eine
Fehlplanung die hundert Prozent der Schiffsführer ablehnt.
Hinweis an die Redaktionen:
Für Fragen steht Ihnen Herr Thomas Schweizer gerne zur Verfügung.
Sie erreichen ihn per Email (info@ig-schiffsfuehrer.ch) oder telefonisch (079 435 79 10).